Protest gegen Alice Weidel in Feudenheim
Am Freitag gab es breiten Protest gegen den Auftritt von Alice Weidel in der Kulturhalle in Feudenheim. Wir verweisen auf den Nachbericht von Kommunalinfo Mannheim und ergänzen zusätzlich noch unseren Redebeitrag:
https://kommunalinfo-mannheim.de/…/frauen-gegen-rechts-rhe…/
„Der Redebeitrag der Vertreterin des Offenen Antifaschistischen Treffen Mannheim:
Liebe Antifaschistinnen und Antifaschisten,
liebe Feudenheimerinnen und Feudenheimer, liebe Angereiste
Ich spreche heute zu Euch im Namen des Offenen Antifaschistischen Treffen Mannheims, bin selbst auch noch feministisch aktiv und hier in Feudenheim aufgewachsen. Das bedeutet jedem Aspekt meines Seins widerstrebt die Akzeptanz, dass hier in unserer Kultuhalle, in der Abschlussbälle und Einschulungen stattfinden und die damit ein wesentlicher Teil der Kindheit von mir und vielen anderen Menschen ist, eine Bühne für rechtsextreme und menschenfeindliche Propaganda geboten wird.
Hier tritt heute Alice Weidel auf. Alice Weidel ist die Bundesvorsitzende der rechtsradikalen AfD die bei den zurückliegenden Landtagswahlen in Ostdeutschland erneut massiv an Stimmen dazugewonnen hat. Für Südwest- Deutschland ist einer der strategischen Schwerpunkte Mannheim – eine Arbeiterstadt und deshalb schon immer Multikulturell. Und das soll auch so bleiben. Alle Menschen egal woher sie kommen sollen hier weiterhin gleichberechtigt leben können und eine Heimat finden.
Doch die AfD tut alles um einen Keil in diese Gesellschaft zu treiben. Denn nicht die Angst vor fremden Kulturen beschert ihr einen Wahlerfolg nach dem anderen, sondern die Angst vor dem sozialen Abstieg. Die Angst den Job zu verlieren oder die Miete nicht mehr bezahlen zu können, die Angst vor Armut im Alter oder steigenden Gesundheitskosten.
Doch statt Lösungen bietet die AfD lediglich Schuldzuweisungen gegenüber marginalisierter Gruppen. Für das Problem der vermeintlich plötzlich aufkeimende sexualisierten Gewalt sind die „Ausländer“ zu verantworten und für den „Sittenverfall der Leitkultur“ das Lebensmodell von homosexuellen Paaren oder anderen unkonventionelle Lebensweisen.
Zwischen Ethnien, Völkern und Kulturen, Lebensentwürfen, Geschlechtern und Klassen zieht sie klare Grenzen und versucht die damit verbundenen Machtverhältnisse zu zementieren. Diese Grenzen müssen wir überwinden und die Verhältnisse in Frage stellen. Denn diese sind die Grundlage für die herrschende soziale Spaltung.
Kurz gesagt müssen wir alle diejenigen im Kampf gegen die AfD vereinen, die sie versucht zu spalten. Als Offenes Antifaschistisches Treffen bieten wir hierfür eine Vernetzungs-Basis. Jeden ersten Mittwoch im Monat könnt ihr zu unserem Treffen kommen, euch informieren, engagieren und mitdiskutieren.
Alle, die Interesse an dem Thema und unserer Arbeit haben, laden wir auch diesen Herbst wieder zu unserer Herbstoffensive ein. Diese trägt den Titel „Erinnern heißt kämpfen“ und gedenkt Mannheims antifaschistische Tradition und verbindet diese mit den heutigen Kämpfen. So steht das kommende Wochenende am ganz im Zeichen des historischen lokalen Widerstands in Mannheim gegen Faschismus und Krieg. Am Samstag den 14.September treffen wir uns um 13Uhr am Neumarkt um gemeinsam Stolpersteine zu putzen. Am Sonntag findet traditionell das Gedenken an die Widerstandsgruppe um Georg Lechleiter in der Schwetzinger Vorstadt statt. Und ab 15 gibt’s im ewwe longts einen späten Bildungsbrunch der sich ausführlich und inhaltlich mit der Geschichte des Mannheimer Widerstands auseinandersetzt. Alle weiteren Veranstaltungen der Kampagne findet ihr auf unserer Facebookseite oder auf den zahlreichen Flyern an unserem Infostand. Kommt vorbei und sprecht uns an!
Rechte Hetze ist keine Kultur! Keine Hallen den Feind*Innen unserer Freiheit! „