Gedenken an die Widerstandsgruppe um Georg Lechleiter

Heute fand die Gedenkfeier für die Widerstandsgruppe um Georg Lechleiter statt. Wir möchten hier neben ein paar Fotoimpressionen ebenfalls unseren Redebeitrag dokumentieren

Heute fand die Gedenkfeier für die Widerstandsgruppe um Georg Lechleiter statt. Wir möchten hier neben ein paar Fotoimpressionen ebenfalls unseren Redebeitrag dokumentieren: 

„Liebe Antifaschistinnen und Antifaschisten

auch in diesem Jahr haben wir uns wieder hier versammelt um Mannheims ermordeten Widerstandskämpferinnen zu gedenken. Menschen die in Zeiten der faschistischen Terrorherrschaft den Mut fanden um Widerstand zu leisten. Widerstand gegen den von Deutschland ausgehenden barbarischen Krieg an dessen Ende 60 Millionen Menschen ihr Leben verloren hatten.

In dieser Zeit, die oft als „dunkelstes Kapitel der deutschen Geschichte“ bezeichnet wird waren die Taten der Gruppe um Georg Lechleiter kleine Leuchtfeuer. Unter anderem in Mannheimer Großbetireben verteilten sie Flugblätter mit dem Ziel dem deutschen Krieg das wirtschaftliche Rückgrat zu brechen. Und auch wenn in den heutigen Zeiten angesichts der internationalen rechten offensive es manchmal leicht ist zu verzweifeln zeigt uns die Geschichte der Lechleitergruppe, dass es auch unter den widrigsten Umständen noch möglich ist Widerstand zu leisten und ihre Opfer mahnen uns nicht zu lange zu zaudern wenn es gilt gemeinsam aktiv zu werden und vermeintliche Gräben zu überwinden. 

Deshalb sind Anlässe wie dieses Gedenken heute so wichtig und wertvoll. Anlässe die Erinnerungen wachhalten und dafür sorgen das verschiedene Teile der antifaschistischen Bewegung zusammenkommen und sich kennenlernen. 
Auch dieses Jahr haben wir deshalb beschlossen dem Gedenken an den antifaschistischen Widerstandskampf in Mannheim eine Kampagne mit dem Titel „Erinnern heißt Kämpfen“ zu widmen. Denn zu Erinnern und zu Kämpfen sind die beiden wichtigsten Aufgaben antifaschistischer Politik.

Zu Erinnern an die vollständige Zerschlagung der Arbeiterbewegung und zu Kämpfen gegen Spaltung und Sektierertum. 
Zu Erinnern an das Versagen des Parlamentarismus und zu Kämpfen gegen die Verhamlosung der AfD
Zu Erinnern an Millionen faschistischer Morde und zu Kämpfen gegen die Duldung rechter Terrornetzwerke im deutschen Sicherheitsapparat.
Zu Erinnern an die weitgehende Verwüstung Europas und zu Kämpfen gegen neues militäristisches Säbelrasseln weltweit.
Kurzum zu Erinnern an die Lehren der Geschichte und zu Kämpfen gegen all jene die sich weigern sie zu ziehen.

Wir erleben bewegte Zeiten. Der Klimawandel, Weltweite ökonomische Umbrüche und der technolgische Fortschritt stellen die kapitalistsische Gesellschaft vor Hürden an denen sie sich schon jetzt schwer tut und die in Zukunft wohl noch weiter wachsen werden. Doch Strukturwandel, geopolitischer Machtwandel und wachsender Nationalismus müssen nicht zwangsläufig zu einem erneuten zivilisatorischen Kollaps führen. Solange solange wir aber nicht aufhören die wichtigsten gesellschaftlichen Entscheidungen von Profitinteressen abhängig zu machen wird diese Gefahr niemals völlig gebannt werden. 

Für die antifaschistische Bewegung bedeutet dies gesellschaftliche Verankerung zu finden, in der Breite zu wachsen und stabile Bündnisse zu schließen damit es nie wieder soweit kommen kann dass Menschen gezwungen werden ihr Leben zu Opfern im Kampf gegen Unterdrückung.

Es lebe der antifaschistische Widerstand!“

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