Bericht über die Proteste gegen den Rudolf Heß Gedenkmarsch am Samstag den 17. August in Ingelheim

Am Todestag des Faschisten Rudolf Heß rief die Partei Die Rechte, unterstützt von der Kameradschaft Rheinhessen, dem Nationalen Widerstand Zweibrücken und der Initiative Südwest zu einem Trauermarsch auf. Sie brachten zusammen etwa 30 der Ihren auf die Straße. 
Gut geschützt durch Hamburger Gitter und Polizei, versammelten sich die Nazis vor dem Ingelheimer Bahnhof. Aus nächster Nähe wurde ihnen durch die Protestierenden direkt klargemacht, dass sie hier nicht erwünscht sind.

Nachdem der rechte Haufen losgelaufen war, versammelten sich rund 50 AntifaschistInnen, um auf die Route zu gelangen. Durch Schnelligkeit und Entschlossenheit gelang dies ca. 30 Antifas auf Anhieb, wodurch die Rechten nach nur knapp 500 Metern zum Stehen kamen. Kurzerhand wurden BFE-Einheiten und 3 Polizeihunde zur Verstärkung gerufen, um die Blockade aufzulösen. Die Polizei betrachtete Schläge ins Gesicht dafür wohl als angemessenes Mittel.
Die Blockierenden hielten jedoch stand, weshalb die Bullen sich darauf beschränken mussten die Blockade nur beiseite zu drängen, um die Nazis daran vorbeiführen zu können.
Allerdings kamen Sie nicht weit, denn keine 100 Meter weiter, gelang es den anderen Antifas ebenfalls die Route zu blockieren, was dazu führte, dass diese um den Ortskern herum geändert werden musste.
Die Blockaden wurden ein Stück im Spalier begleitet, bis sich die Einsatzkräfte allerdings zurückzogen, was es den Antifaschistinnen und Antifaschisten ermöglichte eine selbstbestimmte Spontandemo durch die Ingelheimer Innenstadt zu machen. Diese passierte den zentralen Platz Ingelheims, wo zuvor eine Kundgebung gegen die rechte Hetze stattgefunden hat und ein Bürgerfest, wo sich erfreulicherweise auch einige direkt unserer Demo anschlossen.

Beim nächsten Versuch auf die Route zu gelangen, drohten die Cops sofort mit gezücktem Pfefferspray. Da dies aber unweit einer bereits bestehenden Blockade war, mussten sie ihren Posten verlassen, was es möglich machte die Polizeikette zu durchfließen und sich der Blockade anzuschließen.

Es dauerte nicht lang, bis die Nazis auch hier erneut zum Stehen kamen. Nach der dritten Aufforderung durch die Einsatzleitung, den Weg freizugeben, wurde die Sitzblockade durch Anwendung von körperlicher Gewalt zum Teil aufgelöst, bis genug Platz war, um die Faschisten erneut daran vorbeizuleiten.
Nicht nur die sitzenden Antifas wurden durch die Polizei rabiat angegangen, sondern auch am Rande stehende Bürgerinnen und Bürger, die den Protest unterstützten.
Alle Menschen die sich bei der Blockade aufhielten wurden sogleich eingekesselt und etwa eine Stunde lang festgehalten. Wahrscheinlich um eine erneute Störung des Aufmarschs zu verhindern.

Hier zeigte sich deutlich, dass es der Polizei viel näher liegt eine friedliche Sitzblockade statt eine faschistische Demo aufzulösen.
Verwunderlich ist das nicht. Die Häufung der in letzter Zeit aufgedeckten und zutage getretenen Nazi-Netzwerke in Polizei und Bundeswehr lassen tief blicken.
Und genau deshalb können wir uns nicht auf eben jene verlassen, wenn es um die Bekämpfung von Nazis und deren HelferInnen geht.

Der Versuch der Rechten am Bahnhof ihre Abschlusskundgebung durchzuführen wussten die Gegendemonstranten ebenfalls zu beantworten. Durch lautstarken Protest war letztlich kein Wort der Nazi-Propaganda zu verstehen. Auch Leute, die sich in einer anliegenden Kneipe aufhielten, waren alles andere als begeistert von dem Versuch der Faschos sich hier Geltung zu verschaffen.

Fazit: 
Alles in allem gelang es trotz eines verhältnismäßig großen Polizeiaufgebotes und Hamburger Gittern mehreren hundert GegendemonstrantInnen den Naziaufmarsch empfindlich zu stören und mehrmals zu blockieren. 
Dies sehen wir als Erfolg an und das gilt es auszubauen! 

Es gibt kein ruhiges Hinterland!

Credits für das Bild an Tape Lago von Die Beobacher

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