Du hast einen Feind.

Sozialabbau, Remigrationsfantasien, Hetze gegen Minderheiten – was lange schon Konsens in rechtsextremen Gruppierungen ist, wird von der AfD in Parlamenten, Talkshows und sozialen Medien propagiert. Auch wenn die AfD aktuell in keiner Regierung sitzt, verschiebt sich die gesamte Politik in Deutschland scharf nach rechts. Aus Angst, Unbedarftheit, Opportunismus oder auch Überzeugung folgt der politische Mainstream zunehmend Forderungen nach einer Politik, die in extremem Widerspruch zu den öffentlich hochgehaltenen Werten einer „offenen“ und „solidarischen“ Gesellschaft stehen.
Rechte Gewalt gegen Migrant*innen und politische Feinde wird flankiert von zunehmend restriktiver Einwanderungspolitik, enorme Realeinkommensverluste für große Teile der Gesellschaft werden mit Forderungen, die Ärmsten noch weiter ins Elend zu stürzen, beantwortet. 

Wenn du zum Mindestlohn arbeitest, arbeitslos bist, chronisch krank bist, Rentner*in bist, einen Migrationshintergrund hast, queer bist, links bist oder eine Frau bist – oder eines davon auf eine Person, die dir wichtig ist, zutrifft – dann ist die AfD auch dein Feind!

Die AfD inszeniert sich als Partei, die Lösungen für sozialen Abbau, steigende Mieten und Kriege bietet. Jede politische Idee der AfD ist dabei lediglich dafür geeignet die Situation der allermeisten Menschen in diesem Land weiter zu verschlechtern. 
Die etablierten Parteien geben Stück für Stück nach, sie versuchen der AfD mit eigener Menschenfeindlichkeit die Stirn zu bieten und stärken die AfD damit kontinuierlich. 
Diese fatale Strategie lässt linke Kräfte in vermeintlich antifaschistischen Parteien zunehmend frustriert und machtlos zurück. Doch die Antwort auf eine rechtsextreme Bedrohung kann nur eine organisierte, strategisch agierende und tatkräftige Linke sein. Wir haben eine Antwort auf die AfD: ein konsequenter politischer Kampf für Sozialpolitik, Menschenrechte und effektiven Antifaschismus. Dazu laden wir alle ein, die dem Rechtsruck aktiv entgegentreten wollen!

Im Offenen Antifaschistischen Treffen Mannheim findet seit Jahren kontinuierlich linke Organisation, Vernetzung und Aktivismus statt. Wie viele antifaschistische Strukturen bundesweit setzen auch wir uns aktiv gegen rechte Kräfte wie die AfD und ihre örtlichen Strukturen ein.
Während die Medien, wenn überhaupt, nur über bestimmte Großdemonstrationen berichten, nimmt unser antifaschistischer Kampf in der Realität viele Formen an. Wir erarbeiten Informationskampagnen, mit denen wir im Netz und auf der Straße über rechte Gefahren aufklären und darüber, wie eine linke Antwort aussehen kann. In unseren Bildungsbrunches und Theoriestammtischen setzen wir uns inhaltlich mit kritischen Analysen gesellschaftlicher Probleme auseinander. Dabei thematisieren wir beispielsweise die Wohnungskrise, die Ausbeutung von Arbeiter*innen oder die zunehmende Ungleichheit ebenso wie rechte Ideologien, Gewalt gegen Frauen und Minderheiten und was wir aus historischen Erfahrungen für unseren heutigen Kampf lernen können.
Wir recherchieren aktiv zu rechten Strukturen und Organisationen und decken deren Strategien auf und stellen uns ihnen auf der Straße entschlossen entgegen. Wir machen der AfD und anderen Rechtsextremen in Mannheim und Umgebung lautstark die Räume streitig und machen deutlich, dass sie unerwünscht sind.
Im OAT arbeiten wir eng mit anderen gesellschaftspolitischen Initiativen und Kulturvereinen zusammen. Diese Bündnisarbeit ermöglicht uns eine schlagkräftige Opposition gegen den Rechtsruck die strukturell, inhaltlich und personell breit aufgestellt ist.
Ein solidarisches Miteinander, ein antifaschistisches Selbstverständnis und ein aktives Eintreten für Menschenrechte und gegen den Faschismus bilden die Grundlage unserer Arbeit. 

Antifaschistisch aktiv zu werden ist heute wichtiger denn je. 
Die AfD droht zweitstärkste Kraft im kommenden Bundestag zu werden, Organisationen wie die Identitäre Bewegung gewinnen seit Jahren an Bedeutung. Rechtsextreme Ideologien setzen sich innerhalb und außerhalb der Parlamente fest und beeinflussen mediale Diskurse, politische Entscheidungen und bringen insbesondere Minderheiten und Linke in eine zunehmend bedrohlichere Position. Rechtsextreme Gewalt gegen migrantisierte und queere Menschen ist an der Tagesordnung, Magdeburg zeigt einmal mehr, wie stochastischer rechter Terror funktioniert.
Die konkrete rechte Gewalt wird ergänzt um systemische Gewalt. Massenabschiebungen in Kriegsgebiete sind selbst für den sozialdemokratischen Kanzler nicht mehr Tabu.
Zeitgleich laufen Hetzkampagnen im Netz, propagiert von hochprofessionellen rechtsradikalen Medienkollektiven, erarbeitet Hand in Hand mit der AfD und finanziert von Unternehmer*innen.
Die etablierten Parteien zeigen erneut, dass sie es nicht schaffen, die notwendigen Lehren aus dem NSU, den Baseballschlägerjahren oder dem historischen Nationalsozialismus zu ziehen.
Gesellschaftlich lange verkannt als harmlose „besorgte Bürger“, staatlich geduldet und teilweise von der Industrie unterstützt wächst der rechte Mob, reißt politische Macht an sich und macht die Barbarei wieder salonfähig.

Und genau deswegen müssen wir echten antifaschistischen Widerstand aufbauen! 
Um rechten Parteine wie der AfD die Straße und die Räume zu nehmen. 
Um ihre menschenverachtende Ideologie abzuwehren und ein weiteres Erstarken der faschistischen Kräfte zu verhindern. 
Um eine solidarische Gesellschaft, Menschenrechte aller gesellschaftlichen Gruppen und die Freiheiten des Individuums zu schützen.

Gerade in Zeiten, in denen Parteien der vermeintlichen politischen Mitte zunehmend rechte Positionen übernehmen, um die eigene politische Macht (zunehmend erfolglos) zu erhalten, zeigt sich, dass ein effektiver Antifaschismus auch bedeutet, sich aus einer politischen Defensive herauszubewegen und aktiv und konkret an den Problemen unserer Zeit zu arbeiten. Das schmälert mitnichten die Bedeutung des aktiven Abwehrkampfs, vielmehr müssen beide Aspekte unverzichtbar Hand in Hand gehen. 
Die Frustration, die die Menschen vor und zwischen den Gängen an die Wahlurne zum Ausdruck bringen, darf nicht vorzeitig als unberechtigt abgetan werden, genausowenig wie unsere Reaktion sein darf, die rechten Antworten auf diese Frustration zustimmungsheischend zu übernehmen. 
Solidarität und Gemeinschaft sind wie seit jeher die akute Antworten auf die drängenden Probleme unserer Zeit.

Um das zu praktizieren, müssen wir alle aktiv werden. 
Eine Frustration mit den aktuellen politischen Zuständen unseres Landes ist berechtigt. Doch ein Rückzug in die privaten vier Wände kann und wird nicht die Antwort sein. Politische Beteiligung muss sich nicht auf den Gang an die Wahlurne und die parlametarischen Winkelzüge der Parteienpolitik beschränken!

Politische Beteiligung beginnt in der Nachbarschaft und zieht sich in den Betrieb und die eigene Familie. Politische Beteiligung kann und muss dort stattfinden, wo sich die Menschen befinden und nicht nur über ein abstraktes Kreuz am Wahlschein oder ein Parteibuch in der Hosentasche ausgeübt werden.
Gegen eine „Spaltung der Gesellschaft“ einzutreten ist das vielbelobte Patentrezept gegen Einflussnahme von Rechts. Es wird Zeit, uns bewusst zu machen, dass hinter diesen Worten mehr stehen kann als nur eine hohle Phrase bürgerlicher Politiker:innen.
Der Kapitalismus ersetzt mit atemberaubendem Tempo jeden noch so kleinen Aspekt unserer Gemeinschaft durch Dienstleistungen und Warenbeziehungen. Die Folge davon ist, dass wir uns selbst ausschließlich als bloße Individuen begreifen, statt zu verstehen, dass wir uns nur als Gemeinschaft gegen die Schikanen des kapitalistischen Systems, in dem wir leben, zur Wehr setzen können.
Es ist an der Zeit, diese Gemeinschaft zu reaktivieren. Der Kampf gegen Wohnungs- und Betreuungsmangel kann nicht auf die Bitte an gewählte Politiker:innen beschränkt werden, doch endlich mal die vollmundig beworbenen Wahlversprechen anzugehen. 
Wir müssen neu aufeinander zugehen, unsere Nachbarschaft kennenlernen, uns zusammenschließen, um auf Wohnungsaufkäufe und Schikanen durch Mietkonzerne reagieren zu können.

Der Kampf für faires Gehalt und menschliche Arbeitsbedingungen wird von oben seit jeher als Gefährdung des abstrakten „Wirtschaftsstandorts Deutschland“ abgetan.
Dieser Kampf wird seit jeher in Gewerkschaften ausgefochten. Es wird Zeit, sich wieder mit den eigenen Kolleg*innen zusammenzuschließen und für unsere Ziele einzutreten, statt auf eine Berücksichtigung der eigenen Interessen von oben zu hoffen. 
Wir müssen begreifen, dass die Lösung für Krankheiten des kapitalistischen Systems nicht in der Politik der Parteien liegen kann, deren Macht in diesem System begründet liegt.

Das Problem der zunehmenden Präsenz rechter und faschistoider Kräfte kann nur in einer Gemeinschaft angegangen werden. Dafür braucht es jeden von uns! 

Der Rechtsruck und die sozialen Krisen unserer Zeit machen auch dir Sorgen? Du fühlst dich mit dieser Angst alleine und von der Politik weder gesehen noch verstanden? Du möchtest etwas tun und nicht nur ohnmächtig daneben stehen? 
Dann komm zu uns und bring’ Dich ein! Bei uns findest Du Gleichgesinnte im Kampf gegen den Rechtsruck und all das, was dieser mit sich bringt. Bei uns kannst Du Dich mit klugen und solidarischen Leuten vernetzen, die die Straße nicht scheuen und ihrer Sorge Taten folgen lassen. 
Deine Tatkraft ist gefragt! Denn nur unser gemeinsamer Widerstand wird gegen all das helfen. Du bist nicht alleine – und mit Dir sind auch wir es nicht.



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