Statement zur Mahnwache und dem Protest gegen die AfD in Feudenheim am 26.02.
Es hat schon ein besonderes Geschmäckle, wenn eine Woche nach dem Terroranschlag in Hanau – und den zahlreichen relativierenden Nachrichten diverser ParteiänhängerInnen dazu später – die AfD zum politischen Aschermittwoch lädt. Als Rednerin haben sie Erika Steinbach geladen, die schon durch allerlei homophobe und fremdenfeindliche Aussagen glänzte, und als Örtlichkeit die Kulturhalle Feudenheim gemietet – traurigerweise schon die zweite Location, die von Feudenheimer BürgerInnen den Rechtsradikalen regelmäßig zur Verfügung gestellt wird.
Der ca. 350 Menschen starke Gegenprotest, an dem einige Parteien, wie auch Gruppen wie MgR, das OAT Mannheim, Omas gegen Rechts, Frauen gegen Rechts, DIDIF, VVN und viele mehr teilnahmen, wurde von einem überwältigen Polizeiaufgebot empfangen, welches aus etlichen Polizeiwannen, einer Reiterstaffel und diversen Motorradpolizisten bestand. Ein massives Aufgebot in Anbetracht dessen, dass es sich bei dem Protest um eine Mahnwache zu Ehren der Opfer von Hanau handelte. Es wurde eine Schweigeminute unter den Augen komplett berüsteter Polizisten abgehalten, während die Rechtsextremen in Ruhe ihre hetzerische Faschingsveranstaltung abhalten konnten.
Wenn es einem schon die allgemeine Moral nicht verbietet, Nazis in seine Location zu lassen, dann sollte man es zumindest nach einem 10fachen Mord in der Pflicht sehen rechtsradikale Veranstaltungen zu verbieten und ihnen keinen Raum zugeben. Doch so wehrhaft scheint die Demokratie in Mannheim nicht zu sein.