Theoriestammtisch: Das reaktionäre Frauenbild rechter Bewegungen
Am Mittwoch, dem 27.11. ist wieder Theoriestammtisch im Ewwe longt’s!
Während wir am 25. November, dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, gegen geschlechtsspezifische Gewalt auf der Straße stehen, setzen wir uns ferner auch mit den ideologischen Grundlagen derer, die diese Gewalt in Schutz nehmen, auseinander.
Antifeminismus ist ein Kernbestandteil rechter Politik und dient schon lange als strategisches Werkzeug, um gesellschaftliche Errungenschaften der Frauenbewegung zu untergraben. Weiterhin unterhält die ideologische Rechte eigene Idealvorstellungen zur Rolle der Frau, versucht, einen Gegenentwurf zur Emanzipation attraktiv und anschlussfähig zu machen. Denn Antifeminismus funktioniert unter anderem als Brücke zwischen konservativen, rechtspopulistischen und rechtsextremen Bewegungen.
In unterschiedlichen Texten wollen wir aufzeigen, wie die Ablehnung von Geschlechtergerechtigkeit und der Kampf gegen „Gender-Ideologie“ gezielt genutzt werden, um reaktionäre Weltbilder zu normalisieren und autoritäre Strukturen zu stärken. Diese Strategien richten sich nicht nur gegen Frauen, sondern auch gegen queere Menschen und eine emanzipatorische Gesellschaft insgesamt. Außerdem verwenden rechte Bewegungen antifeministische Diskurse, um ihre Propaganda zu popularisieren, dadurch Rassismus zu schüren, gesellschaftliche Spaltungen zu vertiefen und somit Zustimmung für ihre menschenverachtenden Ideologien zu gewinnen.
Der Widerstand gegen Antifeminismus ist deshalb auch ein elementarer Bestandteil antifaschistischer Praxis. Wer also feministisch kämpft, tritt damit gleichzeitig gegenrechte Netzwerke an, die patriarchale und diskriminierende Strukturen aufrechterhalten wollen.
Am Mittwoch wollen wir grundlegend auf die historische Entwicklung des rechten Frauenverständnisses und den dazugehörigen Antifeminismus eingehen, seine Transformation zum modernen Anti-Genderismus beleuchten und uns fragen, wie genau diese Ideologien als Mobilisierungsstrategien im rechten Spektrum wirken.
Gemeinsam diskutieren wir, wie feministische Kämpfe mit dem antifaschistischen Abwehrkampf verbunden sind und welche Schritte wir unternehmen können, um diese Ideologien zurückzudrängen.