Nachbericht zur überregionalen „antifascist action!“-Demonstration in Mannheim
Im Rahmen der „antifascist action!“-Kampagne gingen heute in Mannheim über 400 Personen auf die Straße, um gemeinsam zum Vorabend der Bundestagswahl ein Zeichen gegen rechte Krisenlösungen zu setzen und für einen entschiedenen Antifaschismus zu demonstrieren. Gleichzeitig fanden ebenfalls in Duisburg, Köln, Frankfurt und München Demonstrationen der Kampagne statt.
Die seit den Landtagswahlen im März laufende Mitmachkampagne fand mit einem gemeinsamen Moment nochmal einen starken Abschluss vieler Städte, welche nach Mannheim mobilisierten. Die Auftaktkundgebung startete mit einem motivierenden Grußwort der Kampagne selbst. Der darauffolgende gemeinsame Redebeitrag von den Veranstaltern OAT Mannheim und Antifa Aufbau Mannheim thematisierte neben der Politik der AfD auch die steigenden Gefahr von Rechts und verwies auf die Notwendigkeit eines starken Antifaschismus.
Die Demonstration, die lautstark über die Planken und die Breite Straße durch die Innenstadt zum alten Messplatz zog, konnte auf vielen Ebenen Akzente setzen. So wurden Flyer an Passant*innen verteilt, Schablonen gesprüht und mit Pyrotechnik ein selbstbestimmter Ausdruck gewählt. Auf der Abschlusskundgebung ging die notwendig-Kampagne auf die aktuellen Repressionsfälle gegen Jo & Dy rund um den laufenden Prozess in Stuttgart, aber auch die steigenden Fälle in der ganzen Bundesrepublik ein. Beendet wurde die Kundgebung mit einen Redebeitrag von „Perspektive Kommunismus“, in welchem die gesamtgesellschaftlichen Zusammenhänge aus linker Perspektive eingeordnet wurden.
Der Demo vorangegangen war ein Versuch der Versammlungsbehörde in Mannheim, diese einen Tag vor Stattfinden stark einzuschränken. So wurde am Freitagmittag, also einen Tag vor der Demo, zu einem weiteren Kooperationsgespräch gebeten und unter dem Vorwand „es würden 150 gewaltbereite Linksextremisten anreisen“ gedroht, die Demonstration möglicherweise auch per Beschluss einzuschränken. Nicht nur das willkürliche Label des „gewaltbereiten Linksextremismus“ seitens des Innenministeriums, auch der kurzfristige Einschränkungsversuch – nachdem die Demonstration bereits wochenlang angemeldet war – zeigt klar, dass uns hier bewusst Steine in den Weg gelegt werden sollten. Auf der Demo wurde vor allem die nachträglich hinzugefügte Auflage des Abstandes zwischen Seitentransparenten gezielt eingesetzt, um den Demonstrationszug mehrfach unnötig zu stoppen und einzuschränken. Dies sollte dem selbstbestimmten Auftreten der Demonstration keinen Abbruch tun, und trotz phasenweise eingesetztem Polizeispalier konnte auf der gesamten Strecke ein ausdrucksstarkes Erscheinen auf die Straße getragen werden.
Die Demonstration beendet eine erfolgreiche Kampagne, welche den Landtags- und Bundestagswahlkampf inhaltsstark begleitet und kommentiert hat. Auf vielen verschiedenen Ebenen – in Praxis und Theorie. Mit verschiedensten Mitteln wurde der Wahlkampf rechter Parteien und Bewegungen erfolgreich gestört und überregionale Zeichen gesetzt.