Lach- und Sachgeschichten mit dem OAT Mannheim. Heute: an Mannheimer Morgen und NTM: Warum man nicht mit Rechten diskutiert
Der Mannheimer Morgen und seine politische Berichterstattung: des Öfteren ein Grund für Kopfschütteln und Unverständnis bei vor allem linken Gruppen wie dem OAT. Doch Morgen, am 17.02, will das Blatt zeigen, dass es mehr kann als (höchstens mittelmäßige) Berichterstattung.
Am Montag um 19:00 Uhr im Alten Kino Franklin, einem Veranstaltungsort des Nationaltheaters Mannheim, findet die große „MM Wahlarena“ statt, ein „Kandidaten-Check zur Bundestagswahl“, Da es wohl noch nicht genug Talk-Show Formate gibt, in denen Politiker*innen große Reden schwingen, deren Inhalt sie nach der Wahl schnell wieder vergessen, veranstaltet der Mannheimer Morgen nun eine solche Veranstaltung mit Lokal-Bezug.
Zu dieser lädt das Lokalblatt Vertreter*innen der Linken, der SPD, CDU, FDP sowie Grünen ein – und eben mit Heinrich Koch auch einen Vertreter der AfD. Warum der Mannheimer Morgen das macht? Gute Frage!
Oft werden bei Veranstaltungen dieser Art Argumente genannt wie: „Aber wir müssen eben alle Parteien ein-laden!“ oder In so einer Diskussion kann man rechte Argumente entzaubern!“. Zum Ersten eine kleine Erinnerung: Nein, müsst ihr nicht, vor allem nicht bei privaten Veranstaltungen wie in diesem Fall.

Was den zweiten Punkt angeht: Auch wir als OAT beschäftigen uns, zum Beispiel in unserer aktuellen Kampagne zur Bundestagswahl, mit rechter Politik und der AfD. Wir haben tausende Flyer und Postkarten gedruckt und verteilt, auf denen wir uns mit der Politik und Forderungen der Partei in Themengebieten wie Bildungspolitik oder Migration auseinandersetzen.
Mussten wir die AfD dafür auf eine Bühne einladen? Sicher nicht! Es ist erschreckend, wie sehr die AfD inzwischen auch durch die Medienwelt normalisiert ist. Kaum eine Talkshow kommt ohne Politiker*innen wie Alice Weidel – oder eben auf lokaler Ebene Heinrich Koch – aus.
Menschenfeindliche und reaktionäre Politik hat schon genug Plattform und Sendezeit, es gibt genug „Alter-native“ Medienprojekte und Rechte finden immer öfter die Gelegenheit, ihre Standpunkte in der Öffentlichkeit zu verbreiten. Migration ist das große Wahlkampfthema, auch bei den bürgerlichen Parteien. Die AfD ist eine rechtsradikale, menschenfeindliche Partei und das ist inzwischen auch weithin bekannt. Das Vorhaben ihre Positionen zu „entzaubern“ kann nur durch klare Standpunkte und eine radikale Perspektive gelingen – nicht, in dem man ihren Vetreter*innen zuhört. Vor allem aber müssen wir handeln und die Dinge selbst anpacken!
Spoiler: Das wird durch den Mannheimer Morgen kaum passieren. Im Endeffekt wird so Rechten und ihren Narrativen nur weiter Raum gegeben um zu spalten, zu Hetzen und Hass zu schüren – alles gut platziert und begleitet von den bürgerlichen Medien und in den schicken Räumlichkeiten des Nationaltheaters.
Keine Räume der AfD. Keine Bühne den Rechten!
Wenn ihr genug von langen Reden habt und selbst aktiv werden wollt schließt euch unserer Vorabenddemo am 22.02. an und zeigt so gemeinsam mit uns, dass weder die AfD noch andere rechte Politik Platz in Mannheim hat. Außerdem: Werdet aktiv und kämpft auch nach der Wahl mit uns organisiert gegen rechte Kräfte!
