Spontaner Protest gegen Nazikundgebung in Worms am 01. Mai 2020
Für den 01. Mai hatte die Partei „die Rechte“ kurz vorher eine Kundgebung am Bahnhof in Worms angemeldet. Selbstverständlich ist es am traditionellen Kampftag der Arbeiterklasse keine Option Faschisten unwidersprochen die Straße zu überlassen. Daher sind wir nach Worms gefahren um gemeinsam mit AntifaschistInnen aus Worms und Region spontan gegen die Nazi-Kundgebung zu protestieren.
So konnte die jämmerliche Veranstaltung der Nazis von rund 50 GegendemonstrantInnen in Sicht-und Hörweite durch laute Parolen gestört werden. Zahlreiche PassantInnen schlossen sich spontan den Protesten an – ein anliegender Geschäftsbetreiber spendete außerdem Getränke und Snacks an die Protestierenden. Insgesamt 11 Faschos mit ein paar Fähnchen standen somit abgeschirmt von einem Polizeiaufgebot und AntifaschistInnen traurig in der Gegend rum und waren nicht in der Lage ihre paar kurzen Redebeiträge an Außenstehende heranzutragen. Nach knapp einer Stunde war das Trauerspiel vorbei und die Nazitruppe zog begleitet von Polizeibeamten auf das Gleis.
Angesichts der kurzen Reaktionszeit war es richtig und wichtig, dass es kurzfristig gelungen ist antifaschistischen Protest auf die Beine zu stellen und den 1. Mai in Worms nicht den Faschisten zu überlassen. Die besondere Bedeutung der Kundgebung entsteht natürlich durch den anstehenden Naziaufmarsch „Tag der deutschen Zukunft (TddZ)“ in Worms am 06.06.2020. Die 1. Mai-Kundgebung sollte zur Mobilisierung für die Nazi-Demo genutzt werden. Der diesjährige Aufmarsch wird der letzte „TddZ“ sein – nachdem die Veranstaltung Jahr für Jahr von massiven antifaschistischen Protesten angegangen wurde.
Umso wichtiger ist es dieses Jahr großflächig nach Worms zu mobilisieren um den letzten „TddZ“ zu einem kompletten Desaster zu machen. Auch wenn unklar ist – unter welchen Umständen die Veranstaltung aufgrund der Corona-Pandemie stattfinden wird. Es zeichnet sich bereits ab, dass die Partei „Die Rechte“ nicht vor hat freiwillig auf Aktivitäten am 06.06. zu verzichten. Daher heißt es für alle AntifaschistInnen in der Region die Entwicklung im Auge zu behalten und sich darauf vorzubereiten eine angemessene Reaktion auf die faschistischen Aktivitäten zu finden.